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Montag, 21. Januar 2013

Gedenken an die Deportation

Der Kreisverband der Landsmannschaft der Banater Schwaben e. V. - Kreisverband Waldkraiburg - hatte eingeladen zum Gedenken an den Jahrestag der Deportation der Deutschen aus dem Banat zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion im Januar 1945.

Am Mahnmal gegen Flucht und Vertreibung am Waldkraiburger Rathaus fand die Gedenkfeier am 20. Jan. 2013 statt. Neben Georg Ledig, dem Vorsitzenden, der an dieses Ereignis erinnerte, sprachen auch Pfarrer Martin Garmaier und zweiter Bürgermeister Harald Jungbauer.


Hier die kurze Gedenkansprache:

Deportation kommt aus dem Lateinischen von "deportare" was so viel bedeutet wie „wegbringen“ oder „fortschaffen“.

Ich zitiere hier die Definition aus Wikipedia:
„Deportation ist die staatliche Verbringung von Menschen in andere Gebiete. Sie erfolgt auf staatliche Anordnung, die sich auf das geltende Recht des durchführenden Landes bezieht.“

Hier möchte ich schon ein großes Fragezeichen dahinter setzen, denn mit welchem Recht werden Menschen aus ihrer Umgebung und Familie fortgeschafft? Alles das war mit Teil- oder Totalverlusten von gesetzlichen Rechten der Deportierten verbunden.

Darunter fällt auch die Deportation von Personen, die zwar keine Straftaten begangen haben, deren Verbleib vor Ort jedoch nicht erwünscht ist. Solche Deportationen wurden in unterschiedlichem Umfang praktisch von allen Diktaturen durchgeführt.

Durch den sowjetischen Geheimdienst wurden ab Dezember 1944 Hunderttausende deutscher Zivilisten zur Zwangsarbeit in Lager der Sowjetunion deportiert, überwiegend Frauen. Davon waren zuerst die deutschen Minderheiten auf dem Balkan, die so genannten Volksdeutschen betroffen und später (ab 1945) alle in den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten.

Nicht nur das Erinnern an die schreckliche Zeit steht im Vordergrund der heutigen Veranstaltung. Der heutige Gedenktag hat vor allem die Aufgabe, die Aussöhnung mit der Vergangenheit und unseren Nachbarn substantiell voranzubringen. Vor allem für unsere jüngere Generation kann durch solche Veranstaltungen wie heute, das Gedenken an Flucht und Vertreibung, an die Deportation von Hundert tausenden aus ihrer Heimat, die Spurensuche zur Aufarbeitung der Vergangenheit erreicht werden. Das Lernen aus solchen geschichtlichen Ereignissen soll ein neues Fundament für eine bessere und vor allem friedlichere Zukunft mit unseren Nachbarn in Europa und der ganzen Welt bilden.

Die Heimat verlassen zu müssen, aus der Familie und seiner Umgebung herausgerissen zu werden, ist ein nicht zu beschreibendes Schicksal. Deshalb dient auch die heutige Gedenkfeier dem Erinnern und dem Eintreten für die Menschenrechte.

Wir in Waldkraiburg haben mit diesem Mahnmal gegen Flucht und Vertreibung auch ein sichtbares Zeichen gesetzt und treten für die Aussöhnung und die friedliche Gestaltung unserer Zukunft ein.

Mein Dank geht hier zuerst an den Kreisverband der Landsmannschaft der Banater Schwaben für die Durchführung der Gedenkveranstaltung, an Pfarrer Martin Garmaier und die vielen Vertreter der Waldkraiburger Vereine und Landsmannschaften mit ihren Fahnenabordnungen, die der Veranstaltung einen würdigen Rahmen gaben.



Artikel dazu im OVB: An Opfer der Deportation erinnert

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